Mittwoch, 26. August 2015

Fremdenfeindlichkeit in Berlin: Mann uriniert in S-Bahn auf Kinder

  Seit Stunden diskutiert eine Gruppe kluger und nur sehr gelegentlich unsachlicher Facebook-Freunde über das Thema - Flüchtlinge - und obwohl sie informiert, schlau und nachdenklich sind, hat das Gespräch einen Grundton von angstvoller Hilflosigkeit. Und es schwingt die Besorgnis mit, dass sie ganz persönlich der Konfrontation mit der Realität des Problems trotz aller aufrichtiger Offenheit und Akzeptanz nicht gewachsen sein könnten. Mir geht es ebenso. 

Die Hälfte meiner Familie hat das Dritte Reich überlebt, weil Menschen, die wir heute manchmal so eilfertig "Gutmenschen" nennen, ihnen ihr Haus, ihr Herz, ihren Brotkorb geöffnet haben. Sie waren Flüchtlinge, Asylsuchende, Habenichtse. 

Einige meiner liebsten Freunde sind von Ost nach West geflohen, bedroht in ihrem innersten Wesen, wenn schon nicht in ihrer körperlichen Existenz. Sie sind aufgenommen worden.

Ich gucke Nachrichten, da rennen, stürzen, krabbeln Flüchtlinge an der mazedonischen Grenze mit ziemlich kleinen Rucksäcken, ihrer gesamten Habe, auf dem Rücken und noch kleineren Kindern auf dem Arm über eine Grenze. Fort von etwas Schlimmem, in der Hoffnung auf etwas Besseres. Es wird geschossen. Wie kann ich, die ich es gern bequem habe und mich nur schwer von überflüssigem Scheiß trennen kann, in irgendwelcher Form über sie urteilen? 

Aber, wie werden wir, die Schon-Hier-Seienden und die Ankommenden miteinander leben?
Feindlich? Neidisch? Mißtrauisch? Auf jeden Fall wird es anders werden, als es jetzt ist. Das macht Angst. 

Deutschland ist heute noch ein primär weißes christlich geprägtes Land. Das wird nicht so bleiben. Multikulturalismus, welch ein Begriff, ist, soweit ich das sehe, eher blauäugige Vision, als Tatsache. Was ist die zukünftige Realität?

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„Auf der Flucht vor dem Anstreicher nach den Staaten / Merkten wir plötzlich, daß unser kleines Schiff stillag. / Eine ganze Nacht und einen ganzen Tag / Lag es auf der Höhe von Luzon im Chinesischen Meer. / Einige sagten, eines Taifuns wegen, der im Norden tobte / Andere befürchteten deutsche Piratenschiffe. / Alle / Zogen den Taifun den Deutschen vor.“
b.b.
 
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Fremdenfeindlichkeit in Berlin: Mann uriniert in S-Bahn auf Kinder



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Ein nachdenklicher Zwischenruf eines ehemaligen Asylrichters: Vorboten einer neuzeitlichen Völkerwanderung Von Peter Vonnahme


ANATOMIE TITUS
Von Heiner Müller

AARON:
GRAS SPRENGT DEN STEIN DIE WÄNDE TREIBEN BLÜTEN
DIE FUNDAMENTE SCHWITZEN SKLAVENBLUT
RAUBKATZENATEM WEHT I
M PARLAMENT
MIT HEISSER WOLKE MIT GESTANK VON AAS
HYÄNENSCHATTEN STREICHT UND GEIERFLUG
DURCH DIE ALLEEN UND FLECKT DIE SIEGESSÄULEN
DIE PANTHER SPRINGEN LAUTLOS DURCH DIE BANKEN
ALLES WIRD UFER WARTET AUF DAS MEER
IM SCHLAMM DER KANALISATION TROMPETEN
DIE TOTEN ELEFANTEN HANNIBALS
DIE SPÄHER ATTILAS GEHN ALS TOURISTEN
DURCH DIE MUSEEN UND BEISSEN IN DEN MARMOR
MESSEN DIE KIRCHEN AUS FÜR PFERDESTÄLLE
UND SCHWEIFEN GIERIG DURCH DEN SUPERMARKT
DEN RAUB DER KOLONIEN DEN ÜBERS JAHR
DIE HUFE IHRER PFERDE KÜSSEN WERDEN
HEIMHOLEND IN DAS NICHTS DIE ERSTE WELT 


https://www.youtube.com/watch?v=1Zuxig9HLnY&feature=youtu.be 

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