Freitag, 29. August 2014

Ein letztes merkwürdiges Buch - Die Smithfield Dekretale


Vice Versa

Ein Hase sitzt auf einer Wiese,
des Glaubens, niemand sähe diese.

Doch, im Besitze eines Zeißes,
betrachtet voll gehaltnen Fleißes
vom vis-à-vis gelegnen Berg
ein Mensch den kleinen Löffelzwerg.

Ihn aber blickt hinwiederum
ein Gott von fern an, mild und stumm.

Christian Morgenstern

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Liebevoller Hase


 Kämpfende Hasen




Brutale Hasen



Eine Dekretale ist eine seit dem 4. Jahrhundert in Urkundenform - epistolae oder litterae decretales - veröffentlichte Antwort des Papstes auf eine Rechtsanfrage oder eine Entscheidung im Rahmen der päpstlichen Jurisdiktionsgewalt, die in kirchenrechtliche Sammlungen aufgenommen und dadurch als allgemeine Norm rezipiert wurde.

Die Smithfield Decretale (British Library, Royal MS. 10 E.iv) ist eine ungewöhnlich große (circa 45 x 28,5 cm) und verschwenderische Kopie der Dekretale des Papstes Gregory IX. mit Randbemerkungen von Bernard von Parma, die wahrscheinlich um 1300 in Südfrankreich geschrieben wurde. Die Illustrationen (einschließlich von mehr als 600 kleinen Figuren an den Randbereichen der Seite - bas-de-page) und eine zusätzliche Einleitung wurden einige Jahrzehnte später in England zugefügt.


Die Geschichte des mißratenen Eremiten

Der Teufel verführt den Eremiten

Der Eremit säuft vor einer Schenke & die Kellnerin kommt schon mit dem nächsten Krug.

 Der Eremit schläft mit der Müllersfrau und der Müller kommt aus der Mühle einen Hammer schwingend.

Der Eremit entreißt dem Müller den Hammer.

Der Eremit erschlägt den Müller. Die Müllerin ist weg.

Den Eremiten plagt das schlechte Gewissen.

Der Eremit beichtet dem Bischof.

Der Eremit wird zum haarigen wilden Mann und lebt in einer Höhle.

Er lebt als wilder Mann inmitten der wilden Tiere.

Der Eremit wird durch einen Mönch erlöst.
 

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