Samstag, 15. Dezember 2012

Der Erste Kaffee



     Irgendwo in Deutschland, zwischen sieben und acht Uhr Morgens, 
     verfalle ich in einen Zustand, der herkömmlicherweise wach genannt wird,
     in meinem Fall aber nur wenig mit der Munterkeit, Unternehmungslust 
     und Klarheit gemein hat, die andere Menschen mit diesem Wort verbinden. 
     Egal ob nach vier oder acht Stunden Schlaf, gesund oder angekränkelt, 
     glücklich oder eher nicht, in der Frühe bin ich maulfaul, grummelig, blöde, 
     schneckenlangsam, grantig, kurz ein Muffel.
     Ein Muffel beschreibt das Grimmsche Wörterbuch, nach dem Laute muff,  
     als Brummer, mürrischen Menschen oder auch als eine kurze Schnauze 
     und den Träger einer solchen; ein Geschöpf, am häufigsten ein Hund 
     mit dicken herabhangenden Lippen. Beides trifft auf mich in 
     erschreckendem Maße zu. Nicht einmal ich erkenne mich, geschweige
     denn das was sonst mein Gesicht genannt wird. Es gibt auch 
     Muffelschafe, die sehen allerdings ganz nett aus und verdienen 
     einen freundlicheren Namen.


     Glücklicherweise habe ich meist mit lieben Menschen zusammengelebt, 
     die bereit waren, diese jeden Morgen bei ihnen herumlungernde, 
     wildfremde Person, sorgsam und freundlich zu ignorieren und 
     meinem "normalen" heiteren Selbst auch weiterhin zu gestatten, die 
     gemeinsame Wohnung zu nutzen. 
     Das war das erste Geständnis, das zweite folgt: Ich bin Johanna 
     und ich bin kaffeesüchtig. Es ist heraus. 
     Wenn dann nämlich diese Frau Hyde den Wasserkocher gefüllt und 
     gestartet, ihre sehr große Tasse mit genau drei gehäuften 
     Teelöffeln Dallmayr Prodomo gefüllt, das kochende Wasser
     eingegossen, die entstehende Suppe verrührt und ihr circa ein 
     Schnapsglas Milch zugesetzt hat, entfaltet sich ein alltägliches Wunder.
     Pseudohanna sitzt, trinkt, (raucht) und verwandelt sich - in mich. 

     Ich nenne das Gesöff "polnischen Camping-Kaffee", denn man benötigt 
     keine speziellen Geräte, kann praktisch nichts falsch machen, was 
     sehr wichtig ist, bedenkt man den niedrigen Intelligenzquotienten 
     des Morgenmonsters, und es schmeckt wie Kaffee-Kaffee, so wie 
     polnische Klöße wie Klöße-Klöße schmecken. Nur bei der Wahl der 
     Kaffeesorte muß man genau sein, früher Rondo, heute halt die 
     bayrische Sorte.
     Espresso nach dem Essen ist ein Genuss, Latte Macchiato im Cafe eine
     schöne Begleitung für Cafe-Gespräche, auch Tee kann mal passen, aber
     dieser morgendliche Topf voll Kaffeepampe ist Nektar, Manna, bewusst-
     seinserweiternde Droge und Zaubertrank.

   

       CAFÉ BOMBÓM  


      Café cortado ist eine spanische Kaffeespezialität und bedeutet
     wörtlich übersetzt „geschnittener Kaffee“. Dies bezieht sich
     auf die verschiedenen Schichten, die bei der Zubereitung entstehen.
     Die Zubereitung des Café cortado ist regional unterschiedlich. 
     Auf Mallorca wird der Café cortado aus einem Espresso mit ein wenig
     heißer, aufgeschäumter Milch zubereitet. Auf der Kanareninsel La Palma
     wird noch gezuckerte Kondensmilch hinzugefügt, auch als Café 
     cortado leche y leche bekannt. Die Variante, bei der nur 
     gezuckerte Kondensmilch ohne aufgeschäumte Milch zugegeben wird,  
     wird als Café bombón bezeichnet.
     (Von der Seite Kaffee Tipp gestohlen.)

 Karen's Coffee Art

 

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