Samstag, 8. September 2012

Sich lustig machen - Der Mensch macht, Gott lacht


Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde. Geboren werden und sterben, pflanzen und ausrotten, was gepflanzt ist, würgen und heilen, brechen und bauen, weinen und lachen, klagen und tanzen... Prediger Kapitel 3

Lust ist eine intensiv angenehme Weise des Erlebens, schreibt Wiki.
Lustig, nicht lüstern, nicht lustvoll.
Sich über jemanden lustig zu machen, macht manchmal Lust. 
Ich mache mich lustig. Ich habe Lust, mich lustig zu machen.
Ich mache mich (selbst) lustig.
Auf Kosten eines anderen. Über einen anderen drüber.
Von der Schippe, auf die ich den anderen nehme, springe ich selbst herunter. So wie man dem Tod von derselben springt. 
Nicht ich bin gestolpert, nicht ich habe mich lächerlich gemacht, die Bananenschale hat nicht mich erwischt.
Ich bin entwischt, an mir ist der Becher vorbei gegangen, Gott sei Dank, meine Anspannung entspannt sich. Schadenfreude.  
Das ist ja lachhaft. Ich bin lustig. 
Ich lache, aus vollem Halse, bis zum Lachkrampf, lache mich hoffentlich nicht tot.

Ich schlage dich, bis ich lache.


Diego Velazques um 1630 Der Kopf eines lachenden Jungen

Auch beim Lachen kann das Herz trauern, und nach der Freude kommt Leid.
Sprüche Salomos 14.13

Wenn du mich lustig machst
dann denk ich manchmal:
Jetzt könnt ich sterben
dann blieb ich glücklich
bis an mein End.
Wenn du dann alt bist
und du an mich denkst
seh ich wie heut aus
und hast ein Liebchen
das ist noch jung 

b.b.


Der Lachende Buddha von Lingyin in China

lustig, lüstig, adj. u. adv., Lust habend; nach den verschiedenen Bedeutungen des Substantives in mehrfachem Sinne.
Verlangen habend, etwas begehrend; von Personen
auch in die Bedeutung begehrlich, anspruchsvoll übergreifend
auch rührig, munter
auch Lust, Vergnügen in sich schlieszend, anmuthend, anmuthig; in der ältern Sprache zumal in Verbindung mit dem Gesichtssinne gebracht: lustig, lieblich, der Gesicht angenäm und ergetzlich
auch anmutend, angenehm, von Dingen des Geschmackes
lustig, Lust empfindend und sie äuszernd, von Personen; erst in den letzten Jahrhunderten recht aufgekommen und nebst den daraus folgenden Bedeutungen ausgebildet, wodurch die vorstehend aufgeführten zurückgiengen.   
dieses lustig überträgt sich auf die Thaten, Zustände und Zeiten, in denen solche Stimmung waltet  
lustig endlich die Lust anderer erweckend, ergötzlich, spaszhaft. 
Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (Auszüge)


Lustig ist das Zigeunerleben 

Lustig ist das Zigeunerleben,
Faria, faria, fum.
Brauchen dem Kaiser kein Zins zu geben,
Faria, faria, fum.
Lustig ist´s im grünen Wald
wo des Zigeuners Aufenthalt
Faria, faria, faria, faria
Faria, faria, fum.


Auf dem Stroh und auf dem Heu
da machen wir uns ein großes Feu´r
blinzt uns nit als wie die Sonn´
so leben wir in Freud´und Wonn´ 


Sollt uns einmal der Hunger plagen,
Tun wir uns ein Hirschlein jagen:
Hirschlein nimm dich wohl in Acht,
Wenn des Zigeuners Büchse kracht.


Sollt uns einmal der Durst sehr quälen,
Gehn wir hin zu Wasserquellen,
Trinken das Wasser wie Moselwein,
Meinen, es müßte Champagner sein.


Mädchen, willst du Tabak rauchen
brauchst dir keine Pfeif zu kaufen
dort in meinem Mantelsack
steckt eine Pfeif´und Rauchtabak


(auch: Greif nur in die Tasch hinein
da wird Pfeif und Tabak sein)

Wenn uns tut der Beutel hexen,
lassen wir unsre Taler wechseln,


Wir treiben die Zigeunerkunst,
Da kommen die Taler wieder all zu uns.

Und wie ist´s gegangen und wie ist`s gewesen
lassen wir uns die Planeten lesen


Schaun uns  die Weiber wohl in die Hand
wird der Planet schon werden erkannt

Wenn wir auch kein Federbett haben,
Tun wir uns ein Loch ausgraben,
Legen Moos und Reisig 'nein,
Das soll uns ein Federbett sein.


Manche haben blaue Augen
müssen eine Brille brauchen
wir mit unserm schwarzbraunen Gesicht
brauchen keine Brille nicht

  

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