Samstag, 18. Februar 2012

Irgendwann ist es dann nicht mehr kalt



PRIMAVERA - FRÜHLING

Sandro Botticelli um 1482

... während sie sprach, hauchte sie Frühlingsrosen aus ihrem Munde: Chloris war ich, jetzt werde ich Flora genannt. ..  Es war Frühling, ich irrte umher; Zephyrus erblickte mich, ich zog mich zurück. Er folgte, ich floh, aber er war stärker. Dennoch er leistete Widergutmachung für die Gewalt dadurch, dass er mir den Namen Braut gab, und in meinem Ehebett gibt es keinen Grund zur Klage. Es ist immer Frühling ...
Ovid Fasti/Festkalender 5 

Chloris erobert von Zephyr, dem Westwind, wird zu Flora.

Flora

Im Bild findet man mehr als 500 verschiedene Pflanzen, davon 190 Blumenarten.  
Botticelli (2002)

Chloris

Eine der Grazien

„Das folgende ist die Andeutung einer Deutung: Von rechts naht sich Zephir, der Wind, und verströmt den göttlichen Atem; dabei umarmt er die Nymphe Chloris und erfüllt sie mit Geist im Bild einer Begattungsvorstellung. Chloris verwandelt sich durch die Umarmung und wird zur nächsten Figur: Flora. Diese verweist auf die zentrale Figur, die dem Bild den Namen gegeben hat: Primavera. Das alles ist auch ein Bild der Liebe. Mit Leidenschaft wendet sich der Himmel der Erde zu und verwandelt sie durch den Frühling. Dem gegenüber steht auf der linken Seite des Bildes Merkur, der Mittler zwischen Himmel und Erde, und wendet sich wieder dem Himmel zu. Er repräsentiert den Wiederaufstieg des Geistes. Zwischen ihm und der zentralen Figur der Primavera stehen die drei Grazien, die als Venus, Juno und Athene die Schönheit, Eintracht und Weisheit darstellen. Sie haben ihre Hände so verschränkt, dass sie mal oben über den Köpfen schweben und mal unten auf Schenkelhöhe. Vermittelt werden sie von den mittleren, die genau auf Augenhöhe sind. Zusammen symbolisieren sie damit noch einmal den Weg des Geistes. Das ist der platonische Kreislauf der Ausgießung des Geistes und seiner Rückkehr zum Himmel in Form einer kosmologischen Erotik. Und man sieht, dass die Bilder der Renaissance nur zu verstehen sind, wenn man die griechische Mythologie, die Philosophie und selbstverständlich das Personal der Liebe kennt.“ 
Dietrich Schwanitz Alles was man wissen muß"

Venus oder Der Frühling

Merkur

Frank Zöllner - Sandro Botticelli, Bilder des Frühlings und der Liebe: Die mythologischen Gemälde 

 

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